G.O.T.T.


"Woran denken Sie, wenn Sie an Gott denken?"


Eine Meinungsumfrage dieser Art dürfte zahlreiche unterschiedliche Antworten zutage bringen. Aber zusammenfassend kann man sagen, dass es fünf Standpunkte gibt, bei denen sich fast jeder in einen davon einordnen lässt.

Die erste Antwort käme von denen, die im "strenggläubigen" Sinne an Gott glauben. "Gott ist der allmächtige und allwissende Schöpfer der Welt. Er existiert seit ewig und in alle Ewigkeit." Der aufgeklärte Gläubige würde das Prädikat "Ewigkeit" als ein Sein Gottes jenseits aller Zeiten verstehen, da nur die Welt der Zeit unterliegt, nicht aber ihr Schöpfer. Diese Auffassung von Gott haben alle monotheistischen Religionen.

Die zweite Gruppe der Befragten würde das Gegenteil behaupten: "Gott gibt es nicht." Dies ist die Meinung der Atheisten. Die weniger gebildeten würden wahrscheinlich pauschal auf die "schlechte Welt", das Unglück und das viele Leid hinweisen. Andere, die etwas von atheistischen Philosophen gelesen haben (Feuerbach, Marx, Engels ...) würden ergänzen, Gott sei eine Projektion des Menschen, der Gott nach seinem eigenen Abbild erfindet. Also sei Gott nichts anderes als unser eigenes Gedankenprodukt.

Die dritte Gruppe sind die, die eigentlich gar keine Antwort geben. "Gott? Ich weiß nicht, ob es ihn gibt." Die Agnostiker, also "Erkenntnisleugner". Sie leugnen nicht Gott, aber die Möglichkeit, Hinweise auf ihn zu erkennen.

Die vierte Gruppe sind die "Ersatzgläubigen". Ihnen bleiben nur unbestimmte Bezeichnungen für Gott, wie "das Göttliche", "die höhere Macht" etc. Ein bloßes "Gottesgefühl" ist eben nicht jedem ein befriedigender Beweise für seinen Willen an Gott zu glauben.

"Mystiker", so kann man die fünfte Gruppe nennen."Gott und die Welt sind eins. Gott ist in der Welt und die Welt ist in Gott." Es gab auch Mystiker in der christlichen Religion, wenngleich sie es nicht wagten, die totale Identifikation von Gott, Welt und Mensch auszusprechen. Das Wort "Mystik" kommt vom griechischen "myein", "die Augen schließen", was andeutet, dass mystische Erkenntnis nicht im äusseren Begreifen liegt, sondern ein Innen-Erleben ist.

Mich selbst wähne ich irgendwo zwischen erstem und drittem Standpunkt.
Da ich aber bisweilen an Gedankenüberschuss zu diesem Thema leide und es ohnehin als Aufgabe sehe, Menschen zum Nachdenken anzuregen, habe ich beschlossen einen zweiten, eigenen Blog zu diesem Thema zu erstellen.

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