Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt ...



Vor sieben Monaten, am 20. Juni 2008, wurde Hamid Schabanov , Pastor einer stark verfolgten Baptistengemeinde in Aserbaidschan verhaftet. Die Polizei hatte eine Hausdurchsuchung durchgeführt und sei auf illegale Waffen gestossen, die der 53-jährige dort versteckt haben sollte. Familien- und Gemeindemitglieder bestreiten dies jedoch und behaupten, die Polizei selbst habe die Waffe dort versteckt. Was nicht weiter verwunderlich wäre, da die Gemeinde schon seit langem bedroht und unter Druck gesetzt worden war. Da man den praktizierten christlichen Glauben der Gemeinde nicht gern gesehen hatte, wurden nicht nur die Waffe, sondern auch etliche christliche Bücher und Bibeln konfisziert. Es folgten einige Anhörungen, in denen sich Hamid stellen musste, und er verbrachte daraufhin 20 Wochen im Gefängnis. Im November 2008 wurde der Pastor zwar entlassen, stand jedoch weiterhin unter Hausarrest.

Anfang dieses Jahres wurde die Verhandlung fortgesetzt, woraus sich viele eine Besserung der Lage erhofften. Der Richter Elchin Huseiny verurteilte Hamid zu 2 Jahren Umerziehungsarbeit, was etwa einer Haftzeit von 8 Monaten entspricht. Sieben Monate sind bereits vergangen, somit muss der Pastor nun noch 27 Tage dort ausharren.

Am 11. Februar 2009 allerdings kam der Gerichtsentschluss - er ist schuldig des illegalen Waffenbesitzes.

Hamid jedoch will nicht aufgeben. Er ist erschüttert und wird das Gerichtsurteil auf jeden Fall anfechten. Die Vermutung, die auch sein Rechtsanwalt geäussert hatte, liegt nahe, dass allein Hamids Glaube und seine pastorale Tätigkeit zur Anklage geführt hätten. Denn bereits vor der Verhaftung habe man die Baptistengemeinde von der Polizei bedrohen lassen und sie unter Druck gesetzt, sich vom christlichen Glauben zu distanzieren oder man würde sie dazu zwingen. Im Ernstfall vor Gericht schliesslich wurde dies jedoch vom Vizekommandant konsequent bestritten.
Der Rechtsanwalt plant für die nahe Zukunft, das Urteil vor allen möglichen gerichtlichen Instanzen anzufechten. Wenn es sein muss bis vor dem Europäischen Menschengerichtshof.

Ist es nicht erbärmlich, dass ein islamistisches Land auf solche Mittel und Wege zurückgreifen muss, um andere von ihrem Glauben abzubringen? Auch wenn ich mir nicht zugestehe, die Wahrheit hinter diesem Fall zu wissen, so ist es doch armselig, dass entweder den Menschen nicht das Grundrecht auf Religioinsfreiheit zu gesprochen wird, oder, dass man als Christ in einem anderen Land illegal Waffen besitzen mus, um sich vor Gefahr und Unterdrückung schützen zu können. Wer auch immer in diesem Fall Recht hat, es ist ein Armutszeugnis für Aserbaidschan und den Islam.



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