Nachdem der umstrittente Initiator und Leiter der Körperwelten Ausstellung, Gunter von Hagens, ein Verbot für die Plastination eines Pärchen beim Geschlechtsakt erhalten hatte, kämpft er nun erneut dafür, dieses wieder aufzuheben.
Geplant war, die beiden Körper in einem separaten Raum mit Altersbeschränkung (16 Jahre) auszustellen. Der zuständige Referent und CSU-Politiker Schaals allerdings sah hierin eine Verletzung des Bestattungsgesetzes, da hiermit, getreu dem Motto "Auch Tote haben Namen", die Würde der Verstorbenen angetastet würde. Stattdessen finde hier ein erniedrigender und herabwürdigender Umgang statt. Man müsse irgendwo eine Grenze ziehen, so der Referent, worauf die zuständige Leiterin zugestimmt hatte.
Von Hagens liess sich davon wenig beeindrucken, umhüllte die beiden Körper kurzerhand mit Goldpapier und stellte das Pärchen, auch noch ohne Alterbeschränkung, als "goldenen Akt" aus. Der Referent und CSU-Politiker Schaals reagierte auch hier mit Empörung. "Ein unglaublicher Skandal", hieß es hier. Bis zur Entscheidung des Gerichtes hätte von Hagens die beiden Körper vollständig zurückhalten müsen. Daraufhin forderte der CSU-Politiker ein Ordnungsgeld von 10.000 €, und zwar für jeden Tag, an dem die beiden noch in der Ausstellung zu sehen seien.
Nun stellte von Hagens einen Antrag "Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung" der Klage Schaals. Wird dieser bewilligt, dann darf er immerhin für die Dauer des Verfahrens die beiden Körper ausstellen.
Ich verstehe nicht, wo das Problem ist. Wer seine Augen nicht daran weiden möchte, muss nicht Geld für diese Ausstellung bezahlen, sondern kann getrost zu Hause bleiben und es der BILD überlassen, sich darüber zu echauffieren. Und die Toten haben in ihrer Erklärung und Anmeldung zugestimmt, dass sie ihre Körper zur freien Verfügung stellen und keinerlei Würdeverletzung darin sehen. Daher sehe ich wirklich das Problem hier nicht. Auch in der Londonder und der Pariser Ausstellung wurde das Pärchen ohne ein einziges Aufmucken akzeptiert, ausgestellt und zahlreich bestaunt.
Aber so sind die Deutschen. Man kann sich eben auch künstlich Probleme schaffen. Wie auch immer ... ein frustriertes Völkchen sind wir schon.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen